Transparenz
Wir haben uns «The Pledge» angeschlossen, einen gemeinsamen Verhaltenskodex diverser Röstereien für transparente Preise und Berichterstattung beim Einkauf von Rohkaffee.
Zu unserem Transparenzbericht

Hintergrund zu The Pledge
The Pledge ist eine Online-Plattform, auf der eine kleine Gruppe internationaler Kaffeeröstereien transparent über ihre Einkaufspraktiken für Rohkaffee berichten. Die wichtigste Angabe ist der für den Rohkaffee bezahlte Free On Board-Preis (FOB).
Seit längerem überlegen wir uns, wie wir unsere Einkaufspolitik öffentlich besser kommunizieren können. Für diese Kommunikation ist The Pledge in unseren Augen die ideale Plattform, um gemeinsam den Weg der Transparenz zu gehen.
2018 ist die Idee von The Pledge entstanden, gegründet durch ein paar nahmhafte Kreativköpfe aus der Kaffeespezialitätenwelt. Ihr Ziel: absolute Preistransparenz im weltweiten Kaffeehandel. Eine offene Kommunikation über Einkaufspreise, zugänglich für alle.
Das Hauptkriterium für die Aufnahme bei The Pledge ist der bezahlte FOB-Preis für mindestens einen Kaffee im gesamten Kaffeesortiment der Rösterei.
Die Bedeutung von FOB
FOB umfasst den Preis, den der Kaffeebauer für seine Arbeit und seinen Aufwand in Rechnung stellt, bzw. also die Kosten, welche bis zu dem Zeitpunkt anfallen, an dem der Kaffee zur Ausfuhr aus dem Herkunftsland fertig verschifft ist.
Oder um algrano zu zitieren:
«Free on Board (FOB) Preise beinhalten die kompletten Produktions- und Verarbeitungskosten am Ursprungsort. Genauer sind dies die Bezahlung an den Produzenten, der Bonus für besondere Qualität, das Mahlen, das Abfüllen in Säcke, der Strassentransport in der Ursprungsregion, Exportgebühren und die Qualitätssicherung. Mit anderen Worten, alle Kosten vom Baum bis zur Verladung der Kaffeesäcke am Ursprungshafen.»
Alle weiteren Kosten wie der Transport zur Rösterei per Schiff-, Strassen- oder Schienenverkehr sowie Zölle und Steuern kommen für den Röster zusätzlich zum FOB-Preis dazu.
Ebenfalls gibt es zusätzliche Informationen zur Partnerschaft im Ursprungsland, wie z.B. Namen des Kaffeeproduzenten, gekaufte Menge pro Jahr und wie lange die Partnerschaft schon besteht
Seit die The Pledge online ist haben sich mit uns 55 internationale Röstereien eingetragen, 4 davon aus der Schweiz:
Deshalb ist Transparenz wichtig
Jährlich werden tausende von Tonnen Rohkaffee an der Börse gehandelt, Big Business mit Kaffeeböhnchen. Spekulationen, Preisdumping und kommerziell angebauter Kaffee haben die Preise in den Boden gedrückt. Die hart arbeitenden Kaffeeproduzenten sind dabei meistens die Verlierer und müssen unter ihren Produktionskosten verkaufen.
Beim nachhaltigen und direkten Einkauf bestimmt der Produzent seinen Verkaufspreis und nicht der Grosshändler. Dazu kommen der menschliche Faktor, langjährige Partnerschaften und persönlicher Kontakt gehören ebenso dazu wie die faire Entlöhnung und Unterstützung im Anbaugebiet.
Es ist natürlich kostengünstig und simpel seinen Rohkaffee über einen der grossen Trader zu beziehen, ohne sich darüber Gedanken zu machen wie viel schlussendlich der Bauer am Ende der Nahrungskette bekommt. Auch deshalb ist es verwunderlich haben sich bis jetzt nicht mehr Kaffeeröstereien auf der Plattform registriert, muss doch nur ein einziger Kaffee die oben beschrieben Anforderungen erfüllen.
Und genau deshalb ist die Initiative von The Pledge so wichtig, mit Transparenz die anderen dazu bewegen es gleichzutun, man hat ja schliesslich nichts zu verstecken, oder?
Unsere bisherige Transparenz
Adrianos Coffee setzt seit der Gründung der Adriano's B&C AG vor mehr als 20 Jahren auf nachhaltigen Einkauf, Transparenz und langjährige Partnerschaften.
Bestes Beispiel dazu ist die Hacienda Candelaria in Palmares, Costa Rica: Auf der Farm wird exklusiv für uns jedes Jahr der Kaffee mit der «Honey» Methode aufbereitet und wir waren schon mehrere Male zu Besuch bei Hanspeter Aeberhart und Helmut Klöti.
Mittlerweile beziehen wir 3 verschieden Kaffees von der auf über 1200 m.ü.M gelegenen Farm und die Qualität wird jedes Jahr besser, dank den langjährigen Erfahrungen und gegenseitigem Austausch.
Auch unsere anderen Kaffees sind mittlerweile alle rückverfolgbar und der FOB Preis ist unsere Mindestanforderung an unsere Lieferanten und Partner.
Wir kaufen mit Black & Blaze aus Indien unsere Robusta Bohnen ein, haben mit den Kaffeemachern ein Palett Ichamama importiert und mit Roger von der KAFISCHMITTE den wundervollen Geisha «Monte de Oro» von Guatemala verschifft. Weitere gemeinsame Projekte sind geplant.
All diese schönen Geschichten beruhen auf einer Gemeinsamkeit: Transparenz gegenüber den Konsumenten und natürlich den Produzenten.
Deshalb macht Adrianos mit bei dieser Plattform, unsere Werte von Genuss, Qualität, Menschlichkeit und Nachhaltigkeit passen wie die Faust aufs Auge zur Philosophie und zum Grundgedanken von The Pledge und wir sind stolz, ein kleiner Teil von dieser Community zu sein.
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Weiter gedacht: Radikale Transparenz
Doch wir wollen noch einen Schritt weiter gehen und die Hosen ganz herunterlassen: Wir nennen es «die Radikale Preistransparenz» in der gesamten Produktionslinie, von der Rösttromel bis in die Tasse.
Wie viel kostet denn eigentlich 1 Kilogramm Röstkaffee in der Produktion, welche Kosten fallen im Gesamtprozess an und was die meisten interessieren wird: was verdient Adrianos schlussendlich am verpackten Endprodukt im Kaffeeladen?
Die komplette Kostenaufschlüsselung ist unser Ziel, dies erfordert jedoch viel Recherche und Arbeit hinter dem Schreibtisch. Doch sind wir überzeugt, dass auch andere Röstereien unserem Beispiel folgen werden und zukünftig die radikale Transparenz in der Schweiz zum Standard in der Kaffeespezialitätenbranche wird. Wir hoffen es jedenfalls…